Wegen Heizungsausfall bleibt die Dauerausstellung des Museums bis voraussichtlich 10. Dezember geschlossen. 
Die Sonderausstellung „Aenigma 2.0" ist nicht vom Heizungsausfall betroffen und geöffnet. Eingang: Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9. Dort bieten wir auch eine kleines Shop-Sortiment an.

Der Eintrittspreis ist ermäßigt. 

 

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Neuuntersuchung des früheisenzeitlichen Fürstengrabs aus dem Frankfurter Stadtwald

Das früheisenzeitliche Prunkgrab aus dem Frankfurter Stadtwald gehört zu den bedeutendsten eisenzeitlichen Grabfunden Mitteleuropas und ist im historischen Bewusstsein der Rhein-Main-Region tief verwurzelt. Anlässlich des 50-jährigen Ausgrabungsjubiläums wird der herausragende Grabkomplex einer interdisziplinären wissenschaftlichen Neuuntersuchung mittels modernster naturwissenschaftlicher Verfahren unterzogen.

keltenfuerst vitrine

Das Prunkgrab von Frankfurt in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums.
Foto: Archäologisches Museum Frankfurt / U. Dettmar


Das reich ausgestattete Grab aus der Zeit um 700 v. Chr. ist eines der ältesten bekannten Zeugnisse einer früheisenzeitlichen Elite. Die prestigeträchtige Bestattung dieses etwa 50-jährigen Mannes ist gut 150 Jahre älter als das Grab des „Fürsten von Hochdorf“ und wurde etwa 250 Jahre früher angelegt als das Grab des „Fürsten vom Glauberg“. Vergleichsweise umfangreich ist das Wissen über die Beigaben im Grab, während über den Bestatteten selbst bislang wenige Erkenntnisse vorliegen. Im Zentrum der Untersuchungen des Forschungsprojekts stehen deshalb detaillierte Analysen an den menschlichen Überresten des Mannes. Unter der Beteiligung von sechs Instituten sollen die noch unbeantworteten Fragen bezüglich der Ernährungsgewohnheiten des Bestatteten, seiner geografischen Herkunft und eventuellen Migrationsbewegungen, seiner genetischen Stellung innerhalb der Bevölkerung Europas und seiner Physiognomie beantwortet werden. Hierfür werden an dem hallstattzeitlichen Skelettmaterial unteranderem Untersuchungen mithilfe eines Computertomographen, Analysen zu DNA und zum Stickstoff/Kohlenstoff-Verhältnis sowie Strontium- und Sauerstoff-Isotopen-Analysen durchgeführt werden; außerdem wurde eine forensische Gesichtsrekonstruktion erstellt, die dem „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald sein wahres Gesicht wiedergibt.

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Einzelne Arbeitsschritte von der exakten Schädelreplik bis zur fertigen Gesichtsweichteilrekonstruktion.  

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Fertige Gesichtsweichteilrekonstruktion des „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald.
Fotos: Constanze Niess, Frankfurt

Unterstützt wird das Forschungsprojekt von der Historisch-Archäologischen Gesellschaft Frankfurt am Main und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.


Literatur

Wolfgang David
Das "Fürstengrab" im Frankfurter Stadtwald
in: Wolfgang David/Vera Rupp/Frank Verse (Hrsg.)
KeltenLandHessen
Archäologische Spuren im Herzen Europas (Regensburg 2022) 186–191

Carolin Röding/Liane Giemsch
The Early Iron Age elite burial from Frankfurt am Main, Stadtwald: a new cranial reconstruction and paleopathological reanalysis.
In: Michael Francken/Katerina Harvati (Hrsg.)
Facetten der Anthropologie/Facets of Osteology.
Paleoanthropology Book Series – Contributions in Paleoanthropology 1, Tuebingen University Press, Tübingen, (in press ) – Festschrift zu Ehren von Prof. Dr. Joachim Wahl (im Druck).

Christoph Willms
Der Keltenfürst aus Frankfurt. Macht und Totenkult um 700 v. Chr.
Archäologische Reihe 19 (Frankfurt 2002)

 

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