Das Archäologische Museum Frankfurt zeigt die Präsentation „Karmeliterkloster – Funde aus den archäologischen Grabungen". Die kleine Ausstellung besteht aus zwei Vitrinen sowie einführenden Texten und bietet exklusive Einblicke in die Geschichte des ehemaligen Karmeliterklosters.
Schriftliche Zeugnisse liefern wertvolle Informationen über das Kloster, doch erst die archäologischen Grabungen erweitern und korrigieren unser Wissen entscheidend. Archäologische Funde bringen Details ans Licht, die in schriftlichen Quellen unerwähnt bleiben. Dies zeigt sich besonders am Beispiel der Karmeliterkirche und der weiteren Bauten der Klosteranlage. Die ursprüngliche Innenausstattung ging infolge der Säkularisierung und der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig verloren. Die entdeckten Artefakte machen den Alltag des Konvents und der ihm nahestehenden Laien wieder nachvollziehbar.
Der Karmeliterorden entstand in der Mitte des 12. Jahrhunderts, zur Zeit der Kreuzzüge. Als die christlichen Mächte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach und nach aus dem Heiligen Land verdrängt wurden, mussten die Karmeliter das Gebiet verlassen und begannen, Niederlassungen in Europa zu gründen. Im Jahr 1246 erreichten sie Frankfurt und ließen sich an dem Ort nieder, an dem später das Kloster erbaut wurde. Die Weihe der ersten Kirche im Jahr 1270 markiert den Beginn einer langen Phase des Ausbaus und der Erweiterung der Klosteranlage.
Die Präsentation lädt dazu ein, die Geschichte des Karmeliterklosters durch die archäologischen Funde neu zu entdecken und das Leben im Kloster besser zu verstehen.